Bereits mit 2 Jahren verwendet Ihr Kind die Sprache, um zu kommunizieren. Verstehen, sich unterhalten, Meinungen äußern, auf einfache Fragen antworten – all das kann Ihr Kind bereits.
Im frühkindlichen Bereich überwiegen die Behandlungen von Störungen der Sprachentwicklung, v.a. auf den Ebenen Phonologie, Aussprache, Wortschatz und Grammatik. Aber auch rezeptive Störungen, also Störungen des Sprachverständnisses werden in diesem Alter häufig behandelt.
Im Kindergarten- und Vorschulalter treten gehäuft Probleme auf, die zum Kreis der Sprachentwicklungsverzögerung bzw. Sprachentwicklungsstörung gehören. Hierzu zählen Probleme grammatischer Strukturen (Dysgrammatismus), Artikulationsstörungen (Dyslalie), myofunktionelle Störungen, aber auch kindliche Stimmstörungen oder Stottern.
Im Schulalter gibt es eine Reihe von Kindern und Jugendlichen, die mit Artikulationsstörungen (z.B. das sog. "Lispeln"), myofunktionellen Störungen, aber auch Lese-Rechtschreibproblemen aufgrund auditiver Wahrnehmungsdefizite zur logopädischen Therapie kommen
In der Kinder- und Jugendtherapie gibt es verschiedene Therapiefelder, die hier im Folgenden kurz erläutert werden:
Bei einer Sprachentwicklungsstörung (auch Sprachentwicklungsverzögerung) ist die Sprache eines Kindes nicht altersgerecht entwickelt. Es treten Schwierigkeiten bei der Aussprache, im Wortschatz oder in der Grammatik auf. So werden einzelne Sprachlaute nicht korrekt gesprochen oder ausgelassen, das Erlernen neuer Wörter ist erschwert oder es kommt zu fehlerhaftem Satzbau. Teils ist auch das Sprachverständnis der Kinder eingeschränkt. (siehe auch Dyslalie)
Unter einer Sprachentwicklungsstörung versteht man eine nicht altersentsprechende Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten (inhaltlich und zeitlich) eines Kindes.
Als sog. Late Talker werden Kinder bezeichnet, welche erst sehr spät mit dem Sprechen beginnen. Per Definition sprechen Late Talker mit 24 Monaten weniger als 50 Wörter und/oder sind nicht in der Lage, Zweiwortsätze zu bilden.
Als Dyslalie bezeichnet man Lautfehlbildungen oder Lautersetzungen im Kindesalter. Aufgrund mangelnder Kontrolle der Sprechmotorik können einzelne Sprachlaute nicht korrekt ausgesprochen werden. Beispielsweise wird ein /t/ statt eines /k/ gesprochen oder bei der Aussprache des Lautes /s/ stößt die Zunge zwischen den Zähnen hindurch.
Eine Dysphonie ist eine Stimmstörung, bei der die Stimme durch dauerhaften Fehlgebrauch oder Überbelastung starke Klangveränderungen aufweist und nicht mehr tragfähig ist. Teils treten Schmerzen beim Sprechen auf oder die Stimme bleibt sprichwörtlich weg. Eine Dysphonie kann auch auf organischen Ursachen basieren. So ist ein gesunder Einsatz der Stimme nach Operationen an der Schilddrüse, der Halswirbelsäule oder direkt am Kehlkopf oft nicht mehr möglich.
Eine myofunktionelle Störung beschreibt eine Muskelschwäche im Mund- und Gesichtsbereich. Typisch für das Therapiefeld sind eine offene Mundhaltung sowie eine fehlerhafte Zungenruhelage. Daraus resultiert häufig ein falsches Schluckmuster, bei dem die Zunge gegen die Zähne stößt und somit Zahnfehlstellungen verursacht.
Stottern bezeichnet eine Redeflussstörung, die sich auf unterschiedliche Weise äußern kann. Die Hauptsymptome sind:
Blockaden (stockendes „Hängenbleiben“ bei Lauten oder Wörtern, meist verbunden mit erhöhten Spannungszuständen im Gesichts- und Halsbereich)
Dehnungen („Langziehen“ einzelner Laute)
Wiederholungen (Wiederholen einzelner Laute, Silben oder Wörter)
Die Symptomatik schwankt bei den meisten Stotterern und ist abhängig von den Kommunikationssituationen. Beim Poltern ist vor allem das Sprechtempo so stark erhöht, dass die Artikulation einzelner Lautfolgen stark undeutlich ist oder auch Silben „verschluckt“ werden.
Bei einer Rhinophonie treten Nasalitätsstörungen auf. Das bedeutet, dass Sprachlaute vermehrt durch die Nase geleitet werden und dadurch ein starker nasaler Klang („Näseln“) entsteht. Dies tritt häufig in Zusammenhang mit Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten auf.
Durch eine neurologische Störung können die am Sprechen beteiligten Muskelpartien nicht mehr gezielt kontrolliert werden und es kommt zu einer stark entstellten, schwer verständlichen Sprechweise. Typisch sind Suchbewegungen der Sprechorgane (Lippen, Zunge) beim Sprechen.
Unter einer Sprachentwicklungsbehinderung versteht man eine verminderte Sprachentwicklung, der eine Form von Behinderung zugrunde liegt. Das Erlernen von Sprache ist durch eine körperliche oder geistige Behinderung erschwert. Es können verschiedene Bereiche der Sprache und des Sprechens in verschiedenem Ausmaß betroffen sein, je nach Art und Umfang der Behinderung.
Bei einer auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung (AVWS) kann das Kind bei guter Hörfähigkeit die Höreindrücke nicht richtig verarbeiten, d. h. das Kind hört anders bzw. nimmt Gehörtes anders wahr. Es bestehen Probleme in Bereichen wie:
Kinder mit Wahrnehmungsproblemen oder -störungen haben Schwierigkeiten Reize der Umwelt richtig wahrzunehmen und zu verarbeiten. Sie haben Probleme in den Bereichen der visuellen, auditiven und taktil-kinästhetischen (Fühlen und Tasten) Wahrnehmung und der motorischen Bewegungssteuerung. Laut Affolter und Sonderegger ist der wichtigste und grundlegende Wahrnehmungsbereich für ein Kind der taktil-kinästhetische. Sprachentwicklungsstörungen beruhen auf dieser basalen Wahrnehmungsstörung.
Bei Kindern mit Behinderungen besteht oft auch eine Sprachentwicklungsstörung. Dabei können alle Bereiche der Sprache (Sprachverständnis, Wortschatz, Satzbau, Grammatik, Aussprache) betroffen sein.
Bei Kindern mit Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten bestehen häufig Lautbildungsprobleme aufgrund der eingeschränkten Bewegungsfähigkeit im Mundraum sowie ein deutliches Näseln, welches die Verständlichkeit stark einschränken kann.
Legasthenie (Lese-/Rechtschreibstörung) ist eine Teilleistungsstörung im Bereich Lesen und/oder Schreiben bei normaler kindlicher Entwicklung. Bei der Lese-Rechtschreibschwäche ist die Problematik nicht so schwerwiegend ausgeprägt. Kinder mit Legasthenie/LRS haben oftmals Probleme in der phonologischen Bewusstheit, in der Verarbeitung von auditiven (von gehörten) und visuellen (von gesehenen) Reizen.
Heiserkeit, Redeflussstörungen wie Stottern und Poltern, Sprach- und Sprechstörungen oder Schluckstörungen nach einem Schlaganfall – wir bieten in unserer logopädischen Praxis nicht nur Kindern Therapien bei Störungsbildern, sondern auch Erwachsenen.
Ihre Stimme wird nach längerem Sprechen oder Singen heiser? Ihnen versagt die Stimme bei Druck oder Anstrengung? Oder Ihre Stimme entspricht nicht Ihrer Klangvorstellung und erscheint Ihnen zu dünn, rau oder schrill oder gar nicht ausdrucksstark genug?
Hier kann ein Stimmtraining helfen, das den individuellen Atemrhythmus wiederherstellt und Stimme und Atmung in Verbindung miteinander bringt. So kann sich Ihre Stimme besser entfalten, die Stimmfunktion kann verbessert und erweitert werden, was zu mehr Selbstvertrauen und Ausdrucksfähigkeit führt.
Bei dauerhaftem Stottern hilf eine Sprachtherapie, bei der zum Beispiel durch gezielte Sprechübungen die Angst vor dem Sprechen genommen wird.
Bei jugendlichen und erwachsenen Stotterern können wir mit Sprachtherapie gemeinsam eine bessere Flüssigkeit und mehr Sicherheit beim Sprechen erarbeiten. Garantiert ein Gewinn für Ihren Alltag!
Nach einem Schlaganfall kann es zu einer Aphasie (Sprach- und Sprechstörung) oder einer Dysphagie (Schluckstörung) kommen.
Gemeinsam arbeiten wir daran, die sprachliche und/oder stimmliche Kommunikationsfähigkeit sowie das Schlucken wiederherzustellen bzw. so gut wie möglich zu verbessern und zu erhalten.
Autismus-Spektrum-Störungen sind komplexe und vielseitige neurologische Entwicklungsstörungen, die meist vor dem dritten Lebensjahr beginnen. Menschen mit einer Störung aus dem Autismus-Spektrum nehmen ihre Umwelt anders wahr. Das geht auf Veränderungen in Aufbau und Arbeitsweise des Gehirns zurück, die dazu führen, dass zwischenmenschliche Abläufe und Zusammenhänge nicht durchschaut werden können und grundlegende soziale Handlungsmuster schwer zu erlernen sind.
Auch die Skala von Sprech- und Sprachstörungen ist sehr breit. Viele der Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung sprechen gar nicht oder kommunizieren nur mit Hilfe stereotyper Wörter, kurzer Sätze, auswendig gelernter Redewendungen (Floskeln) oder Wiederholung von Gehörtem (Echolalie). Die Sprachtherapie sollte deshalb eine hohe Stellung innerhalb der Unterstützungsangebote für autistische Kinder einnehmen.
Die Schulung des Sprachverständnisses und damit die Verbesserung der sprachlichen und kommunikativen Möglichkeiten – das ist das Ziel einer logopädischen Therapie in unserer Praxis.
Montag - Freitag: 8:00 -18:00
Termine nach Vereinbarung
Telefon: +49 6652 7949040
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